Siyabonga! - Danke!
Wenn schon vor Beginn die gedruckten Liedblätter nicht ausreichen, sich beim musikalischen Einstimmen der Posaunen und des Gospelchores fröhliche Stimmung im gut gefüllten Dom ausbreitet - dann ist Kirchenkreis-Gottesdienst! Einmal im Jahr lassen die Kirchengemeinden ihre Gottesdienste vor Ort ausfallen, um gemeinsam im Dom zu feiern. Und in diesem Jahr gab es einen ganz besonderen Anlass: Die Partnerschaft des Kirchenkreises Verden zum südafrikanischen Kirchenkreis Shiyane besteht seit 40 Jahren. „Siabonga! Danke!“ stand deshalb über dem Sonntag.
Der Gospelchor „Voices of Joy“ unter der Leitung von Micha Keding bewies schon mit dem ersten Lied, dass er auch afrikanische Lieder mitreißend singen kann. Gleich fünf Pastoren und Pastorinnen waren im Gottesdienst aktiv: Superintendent Fulko Steinhausen und drei Mitglieder des Partnerschaftsausschusses: Birgit Bredereke, Rolf Görnandt, Silke Kuhlmann führten durch den Gottesdienst. Eine afrikanische Stimme brachte Pastorin Anneke Matthys ein: Sie ist zurzeit Gastpastorin in Deutschland und kommt zwar nicht direkt aus Shiyane, war aber lange in Südafrika tätig.
Leider konnten die eingeladenen Gäste aus Südafrika nicht dabei sein, da sie kein Visum für Deutschland bekommen haben. Hier macht sich offensichtlich die angespannte Lage im Asylbereich in Deutschland bemerkbar. Es gab aber eine Grußbotschaft per Video. Dean Ndlovo, der dortige Superintendent, übermittelte Grüße und Segenswünsche und betonte, wie wertvoll besonders das Patenkinder-Projekt für viele Familien war und ist. Die stark angespannte wirtschaftliche Lage in Südafrika macht finanzielle Unterstützung - auch in Form von Lebensmittelspenden („Foodhamper“) -weiterhin notwendig. Der afrikanische Pastor bat die versammelte Gemeinde im Dom für den Frieden in der Welt und besonders in Israel/Gaza und in der Ukraine zu beten.
Der Kirchenkreis Shiyane hatte zu Pfingsten ebenfalls einen Dankgottesdienst für die Partnerschaft gefeiert, in dem ein Grußwort von Pastor Rolf Görnandt übermittelt wurde.
40 Jahre Partnerschaft wurden in Bildern an mehreren Stellwänden und in einem Bericht von Jutta Preissner und Reinhard Schmale lebendig. Der Start 1984 war ja noch mitten in der Zeit der Apartheids-Politik in Südafrika und Deutschland war noch in BRD und DDR geteilt. Regelmäßige Delegationsreisen in die eine und in die andere Richtung waren und sind wichtig, um sich kennenzulernen und zu verstehen. Das geht am besten, wenn man ein Stück Alltag miteinander teilt. Zuletzt hat das eine Verdener Delegation im Oktober erlebt. Der neue Ansatz in der Partnerschaft ist, besonders die Jugendarbeit zu stärken und junge Menschen in den Austausch einzubeziehen.
Beim Rückblick waren viele Namen und Gesichter wieder präsent - ein besonderer Dank geht an das Ehepaar Willenbrock und an Evemarie Köpcke für ihren jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz für die Partnerschaft.
Neben allem Rückblick in Dankbarkeit gelang es in der Predigt und in den fröhlichen Liedern, voller Hoffnung nach vorne zu schauen. Eine gesammelte Kollekte von knapp 1100 Euro für die weitere Partnerschaftsarbeit machte den Sonntag rund. Die Feier klang in vielen Begegnungen und Gesprächen bei Kaffee und Kuchen in den Seitenschiffen aus.
Fotos (Dierolf)
