Verlegung neuer Stolpersteine

Nachricht Verden, 06. Oktober 2021

Kirchenkreis übernimmt Patenschaft für einen Stein

Anfang Oktober hat Gunter Demnig, der Erfinder der "Stolpersteine" in Verden und Achim weitere Gedenk-Steine verlegt. 
Die kleinen Steine im Pflaster vor Hauseingängen erinnern an Menschen, die hier gelebt haben, bis sie von den Nationalsozialisten verhaftet, verschleppt, umgebracht wurden. Stolpersteine dienen dazu, dass das Unrecht nicht vergessen wird. Sie sollen die Erinnerung wach halten an Menschen, die einmal dazugehört haben in der Stadt - bis ihnen auf brutalste Weise durch eine menschenverachtendende Ideologie das Recht auf ihre Gesundheit und ihr Leben genommen wurde. 
Für die einzelnen Stolpersteine gibt es Paten, die sich finanziell und ideell beteiligen. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass die Lebensgeschichten weiter erzählt werden. 
In der Straße "Hinter der Mauer" in Verden liegt jetzt ein Stein zur Erinnerung an Friedrich Ellermann - die Patenschaft hat der Kirchenkreis Verden übernommen. 

Friedrich Ellermann wurde 1910 in Verden geboren. Er zog 1935 von Ilten (vermutlich war er dort in einer Heil- und Pflegeanstalt; heute: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) in den Piepenbrink 8, ein Jahr später zu seiner Mutter Margarete am Mühlenberg 22; 1938 war er Hinter der Mauer 10 gemeldet. Von dort aus wurde er Ende 1940 in die Psychiatrische und Neurologische Klinik in Bremen eingewiesen. Wann er in die Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde (Provinz Posen) eingeliefert wurde, konnte nicht ermittelt werden. Am 12.05.1944 wurde er dort ermordet.
Auf der Meldekartei wurde handschriftlich vermerkt: „geistig minderwertig“.