Begegnungen

Da persönliche Begegnungen die Partnerschaft beleben, finden möglichst im zweijährlichen Wechsel gegenseitige Besuche statt. Entsprechend der Gemeinden bestehen die Delegationen meistens aus neun oder zehn Personen, und wer an einer solchen teilnehmen konnte, kehrt reich an Erfahrungen und Eindrücken zurück.
Es ist für beide Seiten wichtig, voneinander zu erfahren, voneinander zu lernen und sich persönlich zu begegnen. Die Delegierten nehmen am täglichen Leben in ihrer Partnergemeinde teil und treffen sich mit verschiedenen Gruppen zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Wichtig sind bei diesen Besuchen neben den gemeinsamen Gottesdiensten und dem Gemeindeleben auch das Zusammensein in den Gastfamilien und das Kennenlernen der Lebensweise in Shiyane bzw. Verden.
Gottesdienste haben einen hohen Stellenwert in den Gemeinden. Fast alle Gemeindemitglieder kommen jeden Sonntag. Der Gottesdienstordnung ist unserer ähnlich, aber es werden andere Akzente gesetzt. Ministranten und Prediger sind farbenfroh gekleidet, es wird viel mehr, lebhafter und fröhlicher gesungen und dazu getanzt. Das dauert natürlich viel länger als nur eine Stunde!
Genauso wichtig wie der sonntägliche Gottesdienst ist auch die Teilnahme an einer Beerdigung. Wer den Toten gekannt hat, nimmt von ihm Abschied. Oft sind es zwei- bis dreihundert Menschen, die zusammenkommen. Nicht nur der Pastor der eigenen Gemeinde, der auch die kirchliche Trauerfeier leitet, ist anwesend, sondern auch die von anderen Glaubensrichtungen. Im Anschluss an die Trauerfeier hat jeder, der das Bedürfnis hat, die Möglichkeit, Worte an die Familie zu richten oder über den Verstorbenen zu sprechen. Die Trauergemeinde ist zwischendurch zum gemeinsamen Singen aufgefordert, und trotz großer Trauer herrscht eine hoffnungsvolle, fast fröhliche Stimmung. Wenn der Tote der Erde übergeben worden ist – oft nach ein paar Stunden-, werden alle Trauergäste bewirtet. Und auch wenn Verwandte und Freunde unterstützen und helfen, sind viele Familien durch solche Beerdigungen hoch verschuldet. Aber „große“ Beerdigungen sind eine alte Zulu-Tradition und symbolisieren zum einen das Ansehen des Verstorbenen, zum anderen wird der Verstorbene als „Ahne“ kaum denen Böses wollen, die von ihm Abschied genommen haben.

Aus besonderen Anlässen finden auch weitere Besuche statt, so die „Antrittsbesuche“ der Superintendenten oder auch bei Einweihungen neuer Kirchgebäude in Shiyane.
Gewünscht und unterstützt werden auch die Begegnungen von Jugendlichen.