Reaktion auf Werbung des Kirchenkreises für das Impfen
Das Banner „Impfen aus Nächstenliebe“ an der Außenwand der St. Johanniskirche ist in der Nacht zum Donnerstag von unbekannten Tätern zerschnitten worden. „Das ist zum einen eine Sachbeschädigung, die zur Anzeige führt. Zum anderen muss es wohl gedeutet werden als eine Stufe der Eskalation in der Auseinandersetzung um das Thema „Impfen“ gegen Corona, “ kommentiert Pastor Marko Stenzel von St. Johannis das Geschehen.
Die gemeinsame Aktion des evangelischen Kirchenkreises Verden hat zum Ziel, angesichts weiter ansteigender Fallzahlen zur Impfung gegen das Virus aufzurufen. „Dabei ist im christlichen Begriff Nächstenliebe eingeschlossen, dass es bei den Impfungen nicht nur um einen persönlichen Schutz der Gesundheit geht sondern auch darum, durch eine möglichst hohe Impfquote die weitere Ausbreitung der Pandemie einzudämmen“, erklärt Superintendent Fulko Steinhausen den Aufruf. An der Aktion beteiligen sich im Kirchenkreis 17 Gemeinden und Einrichtungen, die an ihren Gebäuden Banner aufgehängt haben.
„Es löst Betroffenheit aus, wenn wir sehen, dass zu Mitteln wie Vandalismus und Sachbeschädigung gegriffen wird, um den Unmut gegen den Aufruf „Impfen aus Nächstenliebe“ zu äußern. Wir können nur hoffen, dass eine weitere Eskalation nicht stattfindet und stattdessen ein Dialog wieder stattfinden kann. Dazu bin ich persönlich in jedem Fall bereit. Die Voraussetzung ist natürlich, dass auch die Bereitschaft zum Hören auf beiden Seiten besteht,“ beschreibt Superintendent Fulko Steinhausen seine Einschätzung. „Für uns im Kirchenkreis bleibt es dabei, dass wir in der momentanen Situation weiterhin dazu aufrufen sich impfen zu lassen und damit die Pandemie einzudämmen.“
Foto: (Dierolf)